Mit Visual Computing und 3D-Technologie für mehr Barrierefreiheit in der Kunst: Zugang zu Museen auch für blinde und sehbehinderte Menschen.
Gemälde als taktile Reliefe machen Kunst begreifbar für blinde und sehbehinderte Personen.
Der Prototyp des Nudeldruckers für taktile Reliefe wird bei der Wiener Wunderkammer ausgestellt.
Das Projektkonsortium besteht aus 7 Partnern, darunter Museen, Hilfsorganisationen für blinde und sehbehinderte Menschen und Forschungseinrichtungen. Neben der Erforschung der urheberrechtlichen Anforderungen und wirtschaftlichen Auswirkungen befasst sich VRVis vor allem mit der Erforschung von Technologien und taktilen Modellen. Innerhalb des Projekts werden verschiedene Arten von haptischen Medien durch den Einsatz verschiedener Technologien implementiert. In einem weiteren Schritt werden wir die haptische Nutzbarkeit der entwickelten Objekte vergleichen. Dabei wollen wir ein besseres Verständnis darüber erlangen, welche Technologie für den Einsatz von blinden und sehbehinderten Menschen mehr oder weniger wertvoll ist, sowie die effizientesten und kostengünstigsten Produktionsmethoden unter Verwendung innovativer Technologien finden.
Die untersuchten haptischen Ausgabemethoden sind:
3D-Replikation: Die 3D-Replikation von gescannten Objekten ist die traditionellste Methode. Sie haben eine hohe haptische Qualität, aber jede Replik muss physisch hergestellt werden, wodurch sich die Produktionskosten und Lageranforderungen für jede hergestellte Replik ergeben. Diese 3D-Repliken können mit digitaler Berührung versehen werden, um Daten und Kontextinformationen so freizugeben, dass ein sehbehinderter Besucher - abhängig von der Sehbehinderung - über Ton und Bild darauf zugreifen kann.
Virtuelle Haptik: Virtuelle Haptik ist eine Möglichkeit, eine physische Verbindung mit digitalen Scans herzustellen, ohne diese physisch herstellen zu müssen. Im Rahmen von AMBAVis werden wir die Schnittstelle Probos™ untersuchen, die es den Benutzern ermöglicht, in einer virtuellen dreidimensionalen Umgebung mit digitalisierten Museumsobjekten in Kontakt zu treten. Die digitalisierten Objekte werden mit multimedialen Informationen präsentiert, die den Benutzern helfen, eine persönliche Verbindung mit dem Objekt herzustellen, mehr über seine Form und Eigenschaften zu erfahren usw.
Reliefdruck: Wir beabsichtigen, einen ersten Prototyp eines Reliefdruckgerätes zu entwickeln. Es kann auf Anfrage ein haptisches Relief eines ausgewählten virtuellen Objekts drucken, das wie eine physische Replikation berührt werden kann, das jedoch gelöscht und für den nächsten Druck wiederverwendet werden kann.
Finger-Tracking-Prototyp: Für blinde und sehbehinderte Museumsbesucher ist es sehr wertvoll, bei haptischen Interaktionen mit Exponaten zusätzliche Informationen anzubieten, z.B. positionsspezifische Audiokommentare, die durch eine digitale Berührungsschnittstelle ausgelöst werden. Stand der Technik ist heute, dass die Berührungssensoren in einem haptischen Exponat enthalten sind. Dieser Ansatz hat sich als nützlich erwiesen, und die inhaltlichen Parameter können aktualisiert werden, aber physische Sensoren müssen in die Nachbildung integriert werden. Um mehr Flexibilität bei der Nutzung zusätzlicher Informationen zu bieten, werden wir eine neue digitale Berührungsschnittstelle für physische Objekte entwickeln, die keine Modifikation des Objekts mehr erfordert. Infolgedessen wird es leicht möglich sein, die Interaktionsregionen und die Erzählung zu ändern, ohne Änderungen an den Objekten vornehmen zu müssen.