Alles begann mit einem Antrag am Anbruch des neuen Millenniums und der positiven Förderzusage im neuen Jahrtausend: Am 12. Jänner 2000 gab es die offizielle Information, dass der Antrag für das neue Kplus-Zentrum VRVis genehmigt wurde, am 16. Juni 2000 unterzeichnete Werner Purgathofer das Förderabkommen. Zu dieser Zeit gab es noch den Schilling und unter Virtual Reality verstand man „eine neuartige Form der Mensch/Maschine-Interaktion“.
Aus der Initiative der Gründungsmitglieder und langjährigen Wissenschaftspartner TU Wien, TU Graz, ÖFAI (Österreichisches Institut für Artificial Intelligence) und CURE (Center for Usability Research and Engineering) entstand der Zusammenschluss mehrerer Top-Researcher, die sich den Themen Virtual Reality und Visual Computing verstärkt aus der Industrie-Perspektive widmen wollten - perfekt für ein Forschungszentrum im Kplus-Kompetenzzentren-Programm, welches von der österreichischen Regierung für genau diese Kooperation zwischen Industrie und Wissenschaft ausgerufen hatte. In einer Zeit, in welcher die Dotcom-Blase frisch geplatzt war, stellte sich der Start des VRVis als Herausforderung, vor allem aber als große Chance dar. Der Fokus lag von Anfang an auf dem starken Kontakt zur Industrie, um deren Fragestellungen, der innovativen Beantwortung industrieller Zukunftsthemen und der technologischen Stärkung vor allem heimischer Unternehmen.
Vom Pioniergeist zum führenden Visual Computing-Forschungszentrum
Beim Eröffnungsevent im ersten VRVis-Büro in der Lothringerstraße 16, im 3. Bezirk in Wien, schnitten im Herbst des Jahres 2000 einige hochkarätige Gäste, wie beispielsweise die damalige Wiener Stadträtin für Finanzen und Wirtschaftspolitik Brigitte Ederer oder BMVIT-Ministerialrat Mag. Ingolf Schädler, aber auch zahlreiche Wissenschaftspartner zeremoniell das Gründungsband durch: VRVis Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung Forschungs-GmbH war ins Leben gerufen! Begleitet wurde das Durchschneiden durch ein virtuelles Feuerwerk, welches an die Wand projiziert wurde.
Georg Stonawski, Geschäftsführer des VRVis von 2000-2017, erinnert sich an die Pionierzeit: „Damit VRVis eine echte Technologieschmiede werden konnte, war es wichtig, Freiraum und Finanzierung für unsere Forscherinnen und Forscher zu gewährleisten. So können sie ihre (Forschungs-)Ziele verwirklichen und Ergebnisse für die Unternehmen produzieren. Auch war es uns von Anfang an wichtig, die Wünsche der Industrie nach Entwicklung mit den langfristigen Forschungszielen für zukünftige Innovationslösungen in Einklang zu bringen.“
VRVis lief von 2000-2007 in der Kplus-Förderungsschiene. 2008-2009 wurde es im Rahmen des Wiener Programms "Vienna Spots of Excellence" gefördert. Seit dem 1. Jänner 2010 ist VRVis ein FFG gefördertes COMET K1-Zentrum im Rahmen der Fortsetzung des Kplus-Programms. Im Jahre 2016 wurde eine weitere COMET K1-Förderung für die Periode 2017 bis 2024 genehmigt. Die bisher erfolgreich verlaufene Halbzeit wurde im Sommer 2020 von internationalen Jurorinnen und Juroren bestätigt, wodurch der Startschuss für die zweite COMET-Periode des VRVis gegeben wurde.
Angewandte Spitzenforschung für die Lösungen der Gegenwart und Zukunft
Gegründet von einer Handvoll motivierter Forscher ist das VRVis mittlerweile auf ein Unternehmen mit rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angewachsen, die an innovativen anwendungsorientierten Forschungs- und Entwicklungsprojekten aus den Bereichen Künstlicher Intelligenz, Bildverarbeitung, Visual Analytics, Extended Reality, Simulation und Data Science arbeiten. Als COMET-Kompetenzzentrum verfolgt das VRVis gemeinsam mit seinen Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft das Ziel, eine Brücke zwischen Forschung und Industrie zu schlagen. 2016 stieg Gerd Hesina in die Geschäftsführung ein, übernahm diese 2017 vollständig und legte neue Weichen für die Zukunft. „Über 20 Patente, 60 Auszeichnungen und 200 zufriedene Unternehmenspartner bezeugen zwei Jahrzehnte an Spitzenforschung. Mithilfe der 360°-Perspektive unserer Forschung wollen wir auch weiterhin der Industrie zu Technologie- sowie Wettbewerbsvorsprüngen verhelfen. Denn technologische Innovationen, wie Künstliche Intelligenz in der Biomedizin oder Simulation in der Klimawandelanpassung, sind die Antwort auf viele herausfordernde Fragen unserer Zeit. Und wir wollen die Zukunft Österreichs aktiv mitgestalten und verbessern.“
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