Dass die Forschung nicht nur der Grammatik nach weiblich ist, beweist wohl niemand mehr als Katja Bühler, Leiterin unserer Biomedical Image Informatics-Forschungsgruppe. Als Vorreiterin in den Bereichen Bildinformatik und biomedizinische Visualisierung leistet die studierte Mathematikerin und Informatikerin vor allem in den Bereichen Data Science und Künstliche Intelligenz ambitionierte Forschungsarbeit.
Als Expertin für Biomedizinische Bildverarbeitung setzt Katja Bühler mit ihrem Forschungsteam sowie Partnern aus Industrie und Wissenschaft seit über 15 Jahren Projekte mit den Anwendungsschwerpunkten Computational Radiology und Life Sciences um. Forschungsergebnisse ihrer Gruppe helfen z.B. RadiologInnen und ÄrztInnen weltweit, Diagnoseprozesse zu optimieren, und NeurowissenschaftlerInnen, auf einfache Weise große Datenmengen zusammenzuführen und zu analysieren, um so bessere Einblicke in die Funktionsweise des Gehirns zu bekommen. Dem Einsatz von Methoden der Bildverarbeitung und KI sind aber im Grunde keine Grenzen gesetzt und gerade auch in der Industrie wird das Know-how, das sich Katja Bühler in den letzten zwei Jahrzehnten im Rahmen angewandter Forschung am VRVis angeeignet hat, immer gefragter.
Nach ihrem Studium am Karlsruhe Institute of Technology und einem Doktorat an der TU Wien kam Bühler im Jahr 2002 als Senior Researcherin ans VRVis. Bereits im folgenden Jahr, 2003, übernahm sie die Leitung unserer Biomedical Image Informatics-Forschungsgruppe und koordiniert darüber hinaus seit 2010 den gesamten Forschungsbereich Complex Systems.
Als Forscherin und Führungskraft schafft Katja Bühler tagtäglich den herausfordernden Spagat zwischen wissenschaftlicher Exzellenz und erfolgreichem Projektmanagement. Zuletzt wurde sie für das Top-Führungskräfteprogramm für Frauen Zukunft.Frauen der Wirtschaftskammer Österreich ausgewählt.
Im Wissenschaftsbetrieb ist ihr neben einer äußerst regen Vortrags- und Publikationstätigkeit (1.795 Zitationen auf Google Scholar, Stand 04.03.2020) die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ein enormes Anliegen. So hat sie in den vergangenen Jahren etliche Studierende mit Dissertationen, Masterarbeiten oder im Rahmen von Praktika in ihrer Forschungsgruppe persönlich betreut. Wie sehr ihre Berufsbiografie Vorbildwirkung für weibliche Studierende hat, beweist, dass ihr 2020 der renommierte TU-Frauenpreis verliehen wurde. Und auch in der Wissenschaftscommunity ist die Spitzenforscherin längst ein Fixpunkt. So ist sie beispielsweise Vorsitzende, IPC-Mitglied und Gutachterin für verschiedene internationale Konferenzen, assoziierte Editorin bei zwei Fachzeitschriften und arbeitet regelmäßig als Expertin für die Europäische Union.