Forschungsprojekte

Das Potenzial, Prozesse auf Baustellen zu automatisieren und zu vereinfachen, ist aktuell noch groß. Baufortschritte etwa werden via Fotodokumentation erfasst, was sich aufwändig gestaltet und teilweise von separatem Personal durchgeführt wird. VRVis und Geoinformatik-Spezialist rmDATA unterstützen in diesem Kontext die Digitalisierung: Gemeinsam testen und analysieren sie den Einsatz von Mobiltelefonen bzw. Tablets mit LiDAR (Light Detection and Ranging) und hochauflösenden Kameras für den oberflächennahen Tiefbau. LiDAR ist eine technologische Methode, mit der die Umwelt durch Lichtimpulse vermessen wird, sie liefert dreidimensionale Laserscans. Messungen von Verlegetiefen, Künettenlängen und -breiten sowie Aushub sollen damit leicht in einem 3D-Modell der Baustelle erfolgen können. Gleichzeitig entsteht dabei eine hochwertige Dokumentation.

Basis für konsequente digitale Dokumentation in 3D schaffen

Das Kooperationsprojekt von VRVis und rmDATA ist Teil der Digitalisierungsinitiative „AI5production“. Die Partner erheben unter anderem, wie genau Mobilgeräte mit LiDAR Baustellen erfassen können und welche Faktoren das Ergebnis beeinflussen. Es gibt zwar bereits Tools und Workflows, mit denen sich aus mobilen LiDAR-Aufnahmen Punktwolken und daraus wiederum Rekonstruktionen ableiten lassen. Sie sind allerdings vorrangig dafür geeignet, mittelgroße Objekte (z.B. Möbel) oder Innenräume auszumessen.

Für die gezielte Dokumentation von Tiefbauten im Außenraum müssen die Grenzen der Vermessung mittels Lichtimpulsen weiter ausgelotet werden. VRVis und rmDATA widmen sich in ihrer „Test before invest“-Forschungszusammenarbeit eben dieser Aufgabe. Sie wollen damit eine Basis für eine durchgängig digitale, mobile Lösung zur 3D-Dokumentation von Baustellen entwickeln und so auch die Abrechnung von Tiefbauarbeiten wesentlich erleichtern.

Bauprozesse werden nachhaltiger

Mit Hilfe einer niederschwelligen, mobilen Anwendung können die Anfahrten auf eine Baustelle verringert werden. Personen, die bereits vor Ort sind, übernehmen die Erfassung oder eventuelle Nachdokumentation mit handelsüblichen Mobilgeräten – es braucht kein gesondertes Personal dafür. Darüber hinaus ermöglicht eine genaue Dokumentation der Abläufe, dass Objekte später zielgerichtet überprüft und instandgehalten werden können.