Forschungsprojekte

Das Ziel des BeauCoup-Projekts ist es, multisensorische und integrative Lösungen zur barrierefreien Erkundung kulturellen Erbes für ältere Menschen zu entwickeln. Das Forschungsprojekt bringt hierfür zehn führende europäische Institutionen aus den Bereichen Technologie, partizipative Forschung, Kunst und Kultur sowie die Zielgruppe selbst, ältere Menschen, zusammen.

Aktive kulturelle Teilhabe kann in jedem Alter positive Effekte auf die Lebensqualität haben. Gerade ältere Menschen, die sowohl in sozialer als auch in kognitiver Hinsicht von der Auseinandersetzung mit Kunst und kulturellem Erbe profitieren können, sind oftmals aus Gründen wie Immobilität oder anderen Einschränkungen nicht in der Lage, Kunst und Kultur zu rezipieren. Um dies zu ändern, wird die Konsortiumsteilnehmenden des BeauCoup-Projekts kollaborativ und unter Einbeziehung der Zielgruppe bedarfsorienterte Lösungen für ältere Menschen schaffen. Hierfür sollen innovative multisensorische, integrative und interdisziplinäre Technologien zum Einsatz kommen, die es ermöglichen werden, kulturelles Erbe außerhalb bestehender institutioneller Kontexte zu erkunden.

Die größte Herausforderung im Rahmen des Projektes wird es sein, geeignete, leicht zu verwendende digitale und analoge Tools zu entwickeln und zu kombinieren, um kulturelle Erlebnisse niederschwellig erfahrbar zu machen. Um auf die Bedürfnisse von älteren Menschen maßgeschneiderte Lösungen zu schaffen, werden sowohl die Endnutzer/innen als auch Anwendungspartner wie Museen, Aussteller, Tourismusagenturen oder Gemeinden während des gesamten Projekts durch partizipative Forschung, einschließlich Workshops und Nutzerevaluierungen der technischen Entwicklungen, einbezogen.

Ziele des Projekts

Im Zentrum von BeauCoup steht die Entwicklung von drei Service Delivery Models (SDMs), die verschiedene Nutzerszenarien bedienen. Diese drei Toolboxen werden auf bereits existierenden Forschungsergebnissen aller Partner beruhen, die miteinander kombiniert und weiter entwickelt werden. So werden beispielsweise die Lösungen und Erfahrungen aus dem von VRVis koordinierten und preisgekrönten Horizon2020-Projekt ARCHES eine neue und erweiterte Anwendung finden.

Anhand eines multisensorischen Ansatzes, der sich an den Bedürfnissen der Zielgruppe orientiert, sollen ältere Menschen in die Lage versetzt werden, Kultur auf eine Weise zu erleben, die ihre kognitiven Fähigkeiten und die Interaktion mit anderen Menschen fördert. Die drei SDMs - mit den Namen "The Bag", "The Box" und "The Screen" - umfassen verschiedene Settings für barrierefreie Kunsterfahrungen.

• Auseinandersetzung mit lokalem Kulturerbe mit "The Bag": Dieses Set aus analogen und digitalen Hilfsmitteln unterstützt ältere Menschen dabei, eine Stadt auf eigene Faust zu erkunden: eine taktile Karte, die zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten führt, ein Tablet mit speziellen barrierefreien Funktionen, taktile Reliefe und 3D-gedruckte Modelle. Darüber hinaus bietet eine mobile App Inhalte auf verschiedenen Kanälen (z. B. Audiobeschreibungen oder Videos, die individuell angepasst werden können, um das Videoerlebnis für sehbehinderte Menschen zu verbessern), die Wissenswertes über Geschichte, Kunst und Kultur einer Stadt vermitteln.
• Erkundung entlegener Kulturgüter mit "The Box": Die Box umfasst analoge und digitale Werkzeuge, die es ermöglichen, Kunst und Kultur zu verschiedenen Themen und an verschiedenen Orten zu erleben. Außerdem werden gemeinsame multisensorische Erfahrungen unter der Anleitung von Fachleuten ermöglicht. So erlaubt "The Box" beispielsweise das Lesen vergrößerter Drucke, das Experimentieren mit Geschmack und Geruch, inspiriert durch spezifische thematische Kulturangebote, sowie den Besuch virtuell kuratierter Pop-up-Ausstellungen via Tablet, die durch einen Gebärdensprache-Avatar unterstützt werden. Bestandteil von "The Box" wird zudem unser taktiler Multimedia Guide sein, mit dem die Nutzer/innen interaktive, multisensorische Inhalte erleben können.
• Überwindung von Mobilitätseinschränkungen durch "The Screen": Eine spezielle Tablet-App eröffnet die Möglichkeit, aus der Ferne an Themenführungen zu ausgewählten Orten und Sehenswürdigkeiten teilzunehmen. Die App verfügt über eine barrierefreie und intuitive Benutzeroberfläche, mit der die Teilnehmenden virtuell an der interaktiven Führung teilnehmen können. Dabei ist die Kommunikation mit dem Tourguide ebenso möglich wie ein angeregter Austausch mit anderen Personen.

Das Projekt BeauCoup will mit diesen multisensorischen "Toolboxen" neue Maßstäbe im Bereich barrierefreier Kulturvermittlung setzen. Ein weiteres Ziel ist die Vernetzungraktion im virtuellen Raum miteinbezieht.