Das Museum in Graz eröffnet seinen Besucherinnen und Besuchern seit Mitte Juli 2023 vielfältige Wege, um sich mit den Werken und dem Werdegang von Robert Stolz auseinanderzusetzen. In einem Teil des Museums, dem Studierzimmer, sind ausgewählte persönliche Gegenstände des Komponisten ausgestellt, sie lassen sich aber auch ertasten. Möglich gemacht hat das Andreas Reichinger aus der Multiple Senses Forschungsgruppe am VRVis. Er ist Experte für inklusive Digitalisierung, die die Basis für unterschiedliche innovative Lösungen in der barrierefreien Vermittlung von Kunst und Kultur bildet. Andreas Reichinger hat ein taktiles Relief erstellt, das fünf Objekte als dreidimensionale Repliken samt Beschriftung in Braille und Pyramidenschrift abbildet und begreifbar macht.
Ausstellungsobjekte durchdacht taktil wahrnehmbar machen
Der VRVis-Forscher hat den Frack und die Ledertasche von Robert Stolz auf Basis von Fotos digital rekonstruiert. Die charakteristische Brille des Musikers und einen Ehrentaktstock aus Elfenbein hat er exakt nachmodelliert. Beide Gegenstände sind in Originalgröße dargestellt. Ein handgeschriebenes Notenblatt des Künstlers mit einem Auszug aus seiner einzigen Oper „Die Rosen der Madonna“ hat Andreas Reichinger auf zweifache Weise umgesetzt: Die Gesangszeilen aus den ersten acht Takten hat er inhaltlich als Gesangstext und auch in Braille-Musiknotation transkribiert. Um den handschriftlichen Charakter zu vermitteln, hat der Forscher die Notenzeilen in verschiedene Höhenschichten zerlegt, jeweils für die Notenlinien, die Taktstriche, den Text und die Noten.
Musik mit verschiedenen Sinnen erfahren
Im Tanzsaal des Museums muss niemand stillstehen, im Gegenteil: Als Tanztheater konzipiert, setzt dieser Bereich des Salon Stolz darauf, dass die Besucherinnen und Besucher mitmachen. Sie können die Tanzfläche erobern oder Bilder erkunden, die die Kindheitsgeschichte des bekannten österreichischen Musikers erzählen. Der Musikpavillon wiederum bietet an sieben Stationen Raum für spielerische Begegnungen mit den Werken von Robert Stolz.
Weitere Informationen
Wien, 2. November 2023