Das Wiener Forschungsinstitut VRVis Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung übernimmt mit Anfang Oktober die Koordinatorrolle des EU-Projekts ARCHES. Das Projekt ARCHES, an welchem 13 namhafte Partner aus ganz Europa teilnehmen, darunter auch das Kunsthistorische Museum Wien, will mittels Technologie Menschen mit Seh-, Gehör- und kognitiver Beeinträchtigung für die Teilhabe am kulturellen Geschehen besser unterstützen und begeistern.
Ziel des Projektes ist es, mittels Technologie und inklusiven Designs ("Design for all") im Museumskontext neue Möglichkeiten für Menschen mit besonderen Bedürfnissen anbieten zu können, sodass auch sehbehinderte und anderweitig beeinträchtigte Personen an Kunst und Kultur teilhaben können. Am VRVis werden in diesem Zusammenhang tastbare 3D-Drucke von Kunstwerken entwickelt. Diese betastbaren Reliefe ergänzen das Originalkunstwerk in seiner Erlebbarkeit und verleihen eine weitere Dimension, von der selbstverständlich auch reguläre Besucher profitieren können.
Ebenso entwickelt das VRVis einen gestengesteuerten Multimediaguide, der beispielsweise auf einen Fingerzeig reagiert. Dieser erweitert die Interaktionsmöglichkeiten mit dem Kunstwerk, indem er Informationen zum und rund um das Ausstellungsstück bietet – als Audiodatei, als Text zum Lesen oder in Gebärdensprachenvideos. Animationen und Soundeffekte runden das Angebot ab und wecken zusätzlich auch das Interesse von Kindern.
Nun übernimmt das VRVis zu seinen bisherigen Aufgaben auch noch die Koordinatorrolle. "Es ist schön, dass uns die EU nicht nur die organisatorische, sondern auch die fachliche Expertise zutraut um dieses Projekt zu stemmen", erklärt Geschäftsführer des VRVis Gerd Hesina. Unterstützt wurde das VRVis bei der Übernahme des Projekts, durch die österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG. "Die Beratung durch die FFG ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für das Gelingen von Projekten", erklärt Gerd Hesina, "insbesondere wenn es um große Projekte mit internationaler Beteiligung geht. Auch in diesem Fall konnten wir uns auf die Expertise der FFG verlassen."
"Als Nationale Kontaktstelle für das EU-Forschungsrahmenprogramm 'Horizon 2020' stehen wir Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Unternehmen mit einem umfassenden Informations- und Beratungsangebot zu Seite – mit Erfolg, wie das Wiener Forschungsinstitut VRVis zeigt", so Henrietta Egerth und Klaus Pseiner, Geschäftsführer der Forschungsförderungsgesellschaft FFG. "Wir sehen dabei auch den europäischen Mehrwert der nationalen Forschungsförderung", so Egerth und Pseiner: Das Kompetenzzentrum VRVis wird von der FFG mit Mitteln des BMDW und BMVIT im Rahmen von COMET (Competence Centers for Excellent Technologies) gefördert, weiters ist es in einem FEMtech Karriere-Projekt im Rahmen des Förderschwerpunkts "Talente" des BMVIT aktiv. "Wir bereiten auf heimischer Ebene den Boden auf, um auch im europäischen Wettbewerb erfolgreich reüssieren und Mittel aus dem hoch kompetitiven EU-Forschungsrahmenprogramm einwerben zu können."